Ergebnisse

Frauenpolitische Netzwerke können als subalterne Öffentlichkeiten im Sinne Nancy Frasers verstanden werden. Dementsprechend können drei verschiedene Ziele unterschieden werden. Diese Ziele subalterner Öffentlichkeiten können durch das Internet unterstützt werden (vgl. auch Drüeke, Ricarda; Winker, Gabriele: Neue Öffentlichkeiten durch frauenpolitische Internetauftritte. In: Schachtner, Christina; Winker, Gabriele (Hrsg.): Virtuelle Räume - neue Öffentlichkeiten. Frauennetze im Internet. Frankfurt, New York: Campus, 31-49):

Ziele frauenpolitischer Netze in Bezug auf Information in Bezug auf Interaktion in Bezug auf politische Aktion
nach Frerichs, Petra/Wiemert, Heike (2002): "Ich gebe, damit du gibst": Frauennetzwerke - strategisch, reziprok, exklusiv. Opladen Aufgreifen gesellschaftlicher Problemlagen Verständigung, Beratung, Erfahrungsaustausch Interessenvertretung
nach Fraser, Nancy (2001): Öffentliche Sphären, Genealogien und symbolische Ordnungen", in: dies.: Die halbierte Gerechtigkeit, Frankfurt/M., S. 107-250 Formulierung oppositioneller Interpretationen von Identitäten und Interessen Schaffung von Räumen, die Rückzug und Neugruppierung erlauben Einflussnahme in größeren Arenen
Internet-Funktionalitäten, die die Ziele der Frauennetzwerke unterstützen können Veröffentlichung von Orientierungswissen
Auffindbarkeit über Suchfunktionen und Links
Kooperative Informationsbereitstellung
Foren und Chats für Austausch und Entwicklung von Problemlösungskompetenz Vorbereitung und Durchführung politischer Aktivitäten im Netz durch
- Aktionsplanung
- Unterschriftenlisten
- Online-Abstimmungen

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die untersuchten Frauennetze das Internet vor allem zur Informationsbereitstellung und -suche nutzen.

Interaktive Möglichkeiten finden sich nur vereinzelt auf den Internet-Seiten der Frauennetzwerke; auch für die Frauenpolitikerinnen ist die Nutzung dieser nachrangig. Dennoch gibt es einige viel versprechende Ansätze, die verdeutlichen, dass das Internet zu Austausch und Beratung geeignet ist.

Politische Aktionen finden in frauenpolitischen Kontexten so gut wie gar nicht statt.

Damit werden die technischen Potenziale, die das Internet zur Unterstützung subalterner Öffentlichkeiten bietet, von den Frauennetzen bisher nur teilweise genutzt.

Ausführlicher zu den Teilergebnissen:

Heuristische Evaluation von Internet-Auftritten

Qualitative Leitfaden-Interviews

Tool zur Protokollierung des Internet-Nutzungsverhalten (TIP)

Zukunftswerkstatt-online: "Neue Nutzungsmöglichkeiten des Internets für Frauenpolitik"

Virtuelle Nachbarschaften